Herbert Zand: „Alles, was ich bin, ist Antwort“

Ein Abend zum 50. Todestag des obersteirischen Dichters

am Donnerstag, dem 17. September 2020 um 19.00 Uhr in der Steiermärkischen Landesbibliothek in Graz

...und es war ein schönes Beispiel dafür, dass man die Menschen generell, im besonderen aber Publikümer nicht unterschätzen soll: Sie wollen, unter der Corona-Fuchtel, nicht nur vorgeschrieben bekommen, wann, wo, und in welchem Mindestabstand sie Parties feiern und Spiel und Spaß haben und saufen dürfen, sie kommen auch, trotz Maskerade, zu Kultur. Und so war der – zugegeben: nicht sehr große – Veranstaltungssaal der Steiermärkischen Landesbibliothek überaschend gut besetzt und wir, das Publikum und ich, durften fünfviertel Stunden lang Lyrik und Prosa des Dichters Herbert Zand genießen – garniert mit biographischen Anmerkungen, die gerade bei Zand ja nicht unwichtig sind.

Großen Dank an die Menschen, die sich von Maskerade und Registrierungspflicht nicht abhalten ließen, und Dank auch an Magister Katharina Kocher-Lichem, die namens der LB den Abend einbegleitete.

Herbert Zand, in dem Weiler Knoppen im Ausseerland als einziges Kind eines Kleinhäusler-Ehepaares geboren, gehört nicht nur zu den absoluten Größen der österreichischen Nachkriegsliteratur, sondern auch zu den existenziellen Archetypen dieses  Weltkriegsjahrhunderts. Die glasklare analytische Aussage seiner Lyrik, die mitreißende Kraft seiner Prosa, seine zugleich faszinierte wie distanzierte Haltung gegenüber seinem eigenen bäuerlichen Milieu sowie die souveräne Meisterschaft seiner beiden Romane ließen kaum vermuten, dass Herbert Zand den alles zerstörenden Krieg nicht nur als junger Zwangssoldat, sondern sein ganzes kurzes Leben lang zu durchleiden hatte.

Ich habe durchaus Grund zur Hoffnung, dass es mir gelungen sein könnte, wenigstens ein bißchen von der einzigartigen Aura der Dichters Herbert Zand zu vermitteln.

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